Charline Darnstedt, 22 Jahre, Examinierte Altenpflegerin auf der Station Resetka in Lahr |
Brigitte Dornacher, 27 Jahre, Examinierte Altenpflegerin auf der Station Resetka in Lahr |
Was hat euch dazu bewogen, Altenpflegerin zu werden? Gab es einen Auslöser für diesen Berufswunsch?
Brigitte: Ich hatte zuerst Hauswirtschaftslehre gewählt. Aber als meine Oma krank wurde und gepflegt werden musste, habe ich mich für das Gesundheitswesen interessiert und eine neue Ausbildung begonnen.
Charline: Meine Mutter arbeitet auch in der Pflege, ich habe mich also früh für den Beruf interessiert. Ich habe ein Praktikum gemacht und ab dann gab es nur diesen Berufswunsch.
Was gefällt euch an dieser Arbeit?
Brigitte: Es ist nicht jeden Tag das Gleiche. Man kommt mit unterschiedlichen Menschen, unterschiedlichen Charakteren zusammen, jeden Tag passiert etwas Neues. Außerdem lernt man auch für sich selbst, man reift an und mit diesem Beruf.
Charline: Auch wenn bei uns schon teilweise sehr schwere „Krankheitsbilder“ hereinkommen, macht es mich doch glücklich, wenn wir dem Patienten ein bisschen helfen können. Ihn morgens mobilisieren zu können, freut mich jedes Mal. Auch die Kommunikation mit den Patienten ist ein schöner Teil unserer Arbeit.
Euer Beruf ist ja oft auch emotional belastend. Wie geht ihr damit um?
Brigitte: Man muss sich außerhalb der Arbeit einen Ausgleich schaffen. Denn es kann schon sein, dass man anstrengende Dienste hat, gerade wenn einem jemand am Herzen liegt. Dann geht einem schon Vieles nah. Aber das Gute ist, dass wir Pflegekräfte alle miteinander darüber reden können.
Charline: Wie man so etwas verarbeitet, kommt auch auf den Patienten an. Findet man einen Zugang zu ihm, lässt er es zu, dass man offen auf ihn zugeht. Man weiß nie, was einen erwartet. Aber wenn ich mich nach der Arbeit mit Freunden treffe, kann ich wieder abschalten.
Warum habt ihr euch für die Station Resetka entschieden?
Brigitte: Ich finde das Team hier toll und dass man nicht auf Zeit arbeitet. Man hat höchstens fünf Patienten am Tag zu versorgen, das bedeutet, wir können uns für jeden einzelnen richtig viel Zeit nehmen.
Charline: Ja, es ist wirklich toll, dass wir nicht im Akkord waschen müssen und individuell auf jeden Patienten eingehen können. Außerdem lernt hier jeder von jedem. Die Pflegekräfte haben unterschiedliche Lebensalter und -erfahrungen oder sind auf verschiedene Pflege-Schulen gegangen, so bringt jeder seinen Teil mit ein und lernt vom anderen. Und hier kann man Patienten von 20 Jahren bis ins hohe Alter betreuen. Unser ältester Patient war 102 Jahre alt!
Die Arbeit bleibt also immer interessant.